Gendersensible Sprache und aktuelle “Genderverbote”

 11.08.2025,  Gise­la Schul­te-Dorn­berg und ande­re

Wir set­zen im Fol­gen­den das Wort “Gen­der­ver­bo­te” in Anfüh­rungs­zei­chen, weil es in der deut­schen Spra­che nicht mög­lich ist, NICHT zu gen­dern, das Gen­dern also auch nicht ver­bo­ten wer­den kann. “Geschlech­ter­ge­rech­ter Sprach­ge­brauch ist kei­ne ‘Spra­che’ ”, wie Andrea Gei­er, Lite­ra­tur­wis­sen­schaft­le­rin und Pro­fes­so­ring für Gen­der­for­schung an der Uni­ver­si­tät Trier, schreibt.  Das Zitat und mehr dazu ist hier zu fin­den:  https://geierandrea.medium.com/genderverbot-gendersprache-kampfbegriffe-werden-mainstream-70772a77c10a

Kul­tu­staats­mi­nis­ter Wolf­ram Wei­mer hat jedoch das “Gen­dern”, also die Ver­wen­dung geschlech­ter­ge­rech­ter Spra­che, in offi­zi­el­len Schrei­ben sei­ner eige­nen Behör­de kürz­lich unter­sagt. Jetzt will er gen­der­sen­si­ble Spra­che auch für die­je­ni­gen Insti­tu­tio­nen abschaf­fen, die mit öffent­li­chen Mit­teln geför­dert wer­den.  Dazu gehö­ren Insti­tu­tio­nen wie Muse­en, Stif­tun­gen und Rund­funk­an­stal­ten. Für Muse­en bedeu­tet das, dass z.B. in Aus­stel­lungs­tex­ten Son­der­zei­chen wie Binnen‑I oder Stern­chen inner­halb eines Wor­tes nicht mehr ver­wen­det wer­den sol­len. Die Ver­knüp­fung öffent­li­cher För­der­mit­tel mit “Gen­der­ver­bo­ten” soll dabei wohl als Druck­mit­tel ein­ge­setzt wer­den,  sie­he z.B. https://www.deutschlandfunk.de/weimer-wer-oeffentliches-geld-erhaelt-soll-nicht-gendern-100.html 

 Zum The­ma sol­cher “Gen­der­ver­bo­te” gibt es ein Kurz­gut­ach­ten der Jurist*innen der Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­stel­le des Bun­des von 2024, das hilf­rei­che Argu­men­te lie­fern kann: https://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/aktuelles/DE/2024/20240513_gutachten_genderverbote.html

Außer­dem hat sich der Deut­sche Jour­na­lis­ten-Ver­band ent­schie­den gegen den aktu­el­len Vor­stoß des Kul­tur­staats­mins­ters aus­ge­spro­chen: https://www.djv.de/news/pressemitteilungen/press-detail/eingriff-in-rundfunkfreiheit/

Wir wer­den hier und anders­wo jeden­falls wei­ter gen­der­sen­si­ble Spra­che nut­zen. 

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