Julia K. Koch, 10.7.2024
Anlässlich der Wanderausstellung „,Ein gut Theil Eigenheit‘ – Lebenswege früher Archäologinnen“, die bis zum 17. Juni 2024 in Neubukow Station machte, hat unsere Kollegin Katja Winger, Leiterin der Heinrich Schliemann Gedenkstätte, zu einem Museumsausflugswochenende am 14. und 15. Juni 2024 eingeladen. Eine kleine Abordnung des Netzwerkes hat den Weg in das Hinterland der Ostseeküste zwischen Wismar und Rostock in Mecklenburg-Vorpommern gefunden.
Die Ausstellung wurde im Rahmen des Forschungsprojektes „Akteurinnen archäologischer Forschung zwischen Geistes- und Naturwissenschaften: Im Feld, im Labor, am Schreibtisch (AktArcha)“ konzipiert und seit dem Winter 2022/23 auf eine Tour durch Deutschland geschickt. Unser Ausflugswochenende bildete gleichzeitig das Abschlussprogramm für Neubukow; dann zieht sie weiter nach Salzwedel. Mit dieser Ausstellung werden neun Archäologinnen des 19. und 20. Jahrhunderts präsentiert, die in Museen, Universitäten und in der archäologischen Denkmalpflege erfolgreich arbeiteten und die Geschichte des Faches mitbestimmten. Namentlich sind dies Sibylle Mertens-Schaaffhausen, Ida von Boxberg, Johanna Mestorf, Julie Schlemm, Margarete Bieber, Gertrud Dorka, Liebetraut Rothert, Waldtraut Schrickel und Sigrid Dušek. Welche noch keine Gelegenheit für einen Besuch hatte, kann die Ausstellung auch virtuell erkunden: https://archaeologinnen-lebenswege.de/
Auftakt des Programmes unseres FemArc-Wochenendes war der öffentliche Abendvortrag von Doris Gutsmiedl-Schümann, eine der beiden Kuratorinnen und Projektleiterinnen, zudem auch langjährige Mitfrau unseres Netzwerkes. Sie stellte am Freitagabend „Kolleginnen von Heinrich Schliemann“ vor. Einige der Frauen, die zu seinen Lebzeiten archäologisch tätig waren, kannte dieser tatsächlich auch persönlich und tauschte sich mit ihnen fachlich aus, wie erhaltenen Briefe und Anmerkungen in seinen Büchern belegen.
Der Samstagvormittag war mit einer Kuratorin-Führung durch die Sonderausstellung gefüllt, zu der sich auch Gäste aus der Region und Studierende der Universität Rostock gesellten. Daran schloss sich die Generalprobe ausgewählter Szenen des Stückes „Echos der Vergangenheit“ an. Dieses haben Studierende des Heinrich-Schliemann-Institutes der Universität Rostock selbst entwickelt, geschrieben und einstudiert. Zentrales Thema ist dabei Gewalt in archäologischen Perioden in seinen unterschiedlichsten Ausprägungen bis hin zum Umgang mit diesem Thema in der Archäologie selbst. Im Gespräch zwischen Schauspiel-Gruppe und Publikum zeigte sich viele Anknüpfungspunkte für weitere Diskussion über den Umgang mit archäologischem Material. Mit einem Nachmittagsausflug in die Umgebung vorbei an Megalithgräbern bis nach Rerik mit einer prächtig ausgestalteten Kirche und einem überquellenden Heimatmuseum wurde das Programm abgeschlossen.
Mit den kulinarischen Pausen in verschieden Cafés und Restaurants in Neubukow und Rerik sowie einer köstlichen Tomatensuppe zum Mittagsessen im Museum wurden die Möglichkeit für viele persönliche wie fachliche Gespräche geboten. Die anwesenden Mitfrauen waren sich einig, dass die Aktion nach einer Wiederholung ruft. Ein herzlicher Dank geht zudem an die Organisatorin und Gastgeberin Katja Winger und alle Akteur*innen des Programmes.
Julia K. Koch
Die Heinrich-Schliemann-Gedenkstätte in Neubukow.
Foto: Julia K. Koch
Die Sonderausstellung „Ein gut Theil Eigenheit“.
Foto: Julia K. Koch
Die Co-Kuratorin Doris Gutsmiedl-Schümann führte uns durch die Ausstellung.
Foto: Julia K. Koch
Vorbereitung des Mooropfers. Szene aus dem Stück “Echos aus der Vergangenheit”.
Foto: Julia K.Koch
Sturm, Regen und Sonnenschein begleiteten uns bei der Exkursion nach Rerik.
Foto: Daniela Heller
Kontakt
c/o Museum Herxheim
Untere Hauptstraße 153
76863 Herxheim
E‑Mail: redaktion@femarc.de
Web: www.femarc.de
Bankverbindung
FemArc e.V., Sparkasse Hannover
IBAN: DE36 2505 0180 0910 2955 65
BIC: SPKHDE2HXXX
Spenden in jeder Höhe sind wichtig für unsere Arbeit und willkommen. Gerne stellen wir eine Spendenbescheinigung aus.