Neue Studie von aDNA-Analysen aus Çatalhöyük gibt Hinweise auf Matrilokalität 

Oli­via Lin­da Stu­es­si, letz­te Ände­rung am 30.09.2025 

Die Stu­die “Fema­le Line­ages und chan­ging kin­ship pat­terns in Neo­li­thic Çatal­höyük” erschien am 26. Juni 2025 in der Zeit­schrift Sci­ence und wur­de von der Neu­en Züri­cher Zei­tung (NZZ) am 31.07.2025 durch Dag­mar Sche­di­wy auf­ge­grif­fen.
Dem­nach wei­sen die DNA-Ana­ly­sen an Ske­let­ten in Çatal­höyük auf Matri­lo­ka­li­tät auf Haus­halts­ebe­ne hin. DNA-Pro­ben von 131 Indi­vi­du­en, die unter den Fuß­bö­den der Häu­ser begra­ben wur­den, zei­gen dass gemein­sam dort Bestat­te­te pri­mär über die müt­ter­li­che Linie mit­ein­an­der ver­wandt waren und auch die sel­be Nah­rung zu sich genom­men haben. Auch sei­en die Grab­bei­ga­ben von Mäd­chen oft üppi­ger aus­ge­fal­len als die­je­ni­gen von Jun­gen. Den­noch wei­sen laut NZZ-Arti­kel weder die Archi­tek­tur des Ortes und der Häu­ser, noch die Abnut­zungs­spu­ren auf den Kno­chen auf unglei­che oder hier­ar­chi­sche Struk­tu­ren hin. Das könn­te für eine ega­li­tä­re Gesell­schafts­struk­tur spre­chen, wenn nicht die Ver­tei­lung der Grab­bei­ga­ben ungleich wäre.
Laut NZZ-Arti­kel lös­te sich die müt­ter­li­che Abstam­mungs­li­nie im Lau­fe der Jahr­hun­der­te immer mehr auf, nahm also ab. In der Früh­pha­se – zir­ka zwi­schen 7100 und 6700 vor Chris­tus waren noch ca. 63 % der zusam­men Bestat­te­ten Indi­vi­du­en müt­ter­li­cher­seits ver­wandt, wäh­rend sich die­se Zahl in der mitt­le­ren und spä­ten Sied­lungs­pha­se auf zir­ka 30 % bzw. 22 % redu­zier­te. Wenn jedoch bio­lo­gi­sche Ver­wandt­schaft auf­trat, dann aus­schließ­lich in der Mut­ter­li­nie.
Die Grün­de für einen sol­chen Wan­del kön­nen laut den For­schen­den viel­sei­tig sein und blei­ben im Spe­ku­la­ti­ven. Migra­ti­on, kul­tu­rel­ler Aus­tausch, neue sozia­le Orga­ni­sa­ti­ons­for­men – lokal und glo­bal – sind nur die Spit­ze aller mög­li­chen Ein­fluss­fak­to­ren und laden zur gemein­sa­men und kon­struk­ti­ven Dis­kus­si­on ein.

https://www.science.org/doi/10.1126/science.adr2915
https://www.nzz.ch/wissenschaft/catalhoeyuek-und-matriarchat-neue-hinweise-auf-rolle-der-frauen-ld.1895649

 

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