Feminist*in sein in der Klassischen Archäologie in Deutschland: Was, Wie, Warum?

Autorin: Ste­pha­nie Pear­son, Datum: 05.07.2021

Die­ser Essay basiert auf einem Vor­trag, den die Autorin im Mai 2021 an der Uni­ver­si­tät Köln prä­sen­tier­te. Die Autorin bedankt sich bei der Fach­schaft für die Ein­la­dung und die anre­gen­de Dis­kus­si­on sowie bei der Fem­Arc-Redak­ti­on für die freund­li­che Unter­stüt­zung.

Obwohl der Femi­nis­mus als sozio­po­li­ti­sche Bewe­gung in der west­li­chen Kul­tur schon lan­ge exis­tiert, ist Femi­nis­mus in der Klas­si­schen Archäo­lo­gie in Deutsch­land noch wenig spür­bar. Im Ver­gleich zu ande­ren archäo­lo­gi­schen Sub­fä­chern wie die Ur- und Früh­ge­schich­te bleibt die Klas­si­sche Archäo­lo­gie in die­sem Sin­ne zurück. Der Unter­schied ist nicht nur nach Fach, son­dern auch nach Geo­gra­phie fest­stell­bar: Wäh­rend in Groß­bri­tan­ni­en und in den USA etwas mehr von femi­nis­ti­schen Ansät­zen in der Klas­si­schen Archäo­lo­gie die Rede sein kann, ist dies in Deutsch­land viel weni­ger der Fall. Die Klas­si­sche Archäo­lo­gie in Deutsch­land hat eini­ges an femi­nis­ti­schen Ansät­zen nach­zu­ho­len. Was heißt das? Wie geht das? War­um soll­te das uns inter­es­sie­ren – und zwar bren­nend?

Was ist Femi­nis­mus?

Schon beim Begriff Femi­nis­mus tre­ten Miss­ver­ständ­nis­se auf. Der Femi­nis­mus und vor allem das Wort Femi­nis­tin haben in Deutsch­land einen schlech­ten Ruf, was mich als lang­jäh­rig in Deutsch­land woh­nen­de Ame­ri­ka­ne­rin immer wie­der irri­tiert. Wäh­rend der Begriff in den USA brei­te Anwen­dung fin­det, wird er in Deutsch­land kaum ver­wen­det. Doch er muss drin­gend ent­ta­bui­siert wer­den, um die Gleich­stel­lung der Gen­der mög­lichst schnell und effek­tiv vor­an­zu­brin­gen, sowohl in der Archäo­lo­gie als auch in der Gesell­schaft. Dass nun an meh­re­ren Stel­len von Gen­der die Rede ist, ist kein Ersatz. Solan­ge wir den Begriff Femi­nis­mus nicht benut­zen, wer­den sei­ne Prin­zi­pi­en nicht umge­setzt.

Dabei müs­sen wir uns natür­lich erst­mal dar­über im Kla­ren sein, was Femi­nis­mus heißt. Mei­ne Defi­ni­ti­on fängt damit an, was Femi­nis­mus nicht ist. Denn eine gewis­se Pola­ri­sie­rung, und viel­leicht auch ein gewis­ses Suchen nach einem Feind­bild, hat hier schon Ver­wir­rung gestif­tet.

Femi­nis­mus ist nicht:

– Män­ner­hass. Dass Frau­en* im Mit­tel­punkt des Femi­nis­mus ste­hen, heißt kei­nes­wegs, dass Män­ner* zum gro­ßen Feind gemacht wer­den. Ein wich­ti­ger Teil des Femi­nis­mus besteht dar­in, Men­schen nicht pau­schal, son­dern als Indi­vi­du­en zu betrach­ten. Außer­dem sind eini­ge der über­zeug­tes­ten Feminist*innen tat­säch­lich Män­ner* – dazu gleich mehr.

– BH-Ver­bren­nung. Obwohl die­ses Sym­bol des Femi­nis­mus in den 1960er Jah­ren in den USA Teil einer wich­ti­gen Bewe­gung war, die wir rück­bli­ckend als „die zwei­te Wel­le“ des Femi­nis­mus bezeich­nen, gehört die­se spe­zi­fi­sche Art Wider­stand gegen die sozio­po­li­ti­sche Unter­drü­ckung der Frau nicht mehr zum Haupt­an­lie­gen des moder­nen Femi­nis­mus. Sech­zig Jah­re spä­ter befin­den wir uns mitt­ler­wei­le in der vier­ten Wel­le des Femi­nis­mus, die ein noch viel kom­ple­xe­res Bild des Patri­ar­chats bekämpft. (Die vier Wel­len des Femi­nis­mus kön­nen vie­les in der Wis­sen­schaft sowie unse­rer gemein­sa­men Geschich­te erklä­ren, wer­den aber bedau­er­li­cher­wei­se in der For­schung kaum ange­spro­chen.)

– Frau­en­sa­che. Weil wir alle eine gemein­sa­me Exis­tenz auf die­ser Welt füh­ren, ist das Wohl aller Men­schen untrenn­bar mit­ein­an­der ver­knüpft. Die Gleich­stel­lung aller Men­schen geht also jede ein­zel­ne Per­son an. (Und nicht nur aus mora­li­schen Grün­den. Skeptiker*innen kön­nen sich anhand von Oxfam und der World­Bank über ‚shared pro­spe­ri­ty‘ infor­mie­ren.)

Femi­nis­mus ist viel­mehr:

– Das Stre­ben nach glei­chen Rech­ten und Chan­cen für Men­schen aller Gen­der.

Hier muss betont wer­den, dass es bei der Gleich­stel­lung nicht dar­um geht, dass alle Men­schen gleich behan­delt wer­den, son­dern dass alle die glei­chen Chan­cen bekom­men. Die­se glei­chen Chan­cen bedeu­ten manch­mal eine unter­schied­li­che, dem Fall ange­pass­te Behand­lung. Zum Bei­spiel: Polizist*innen in meh­re­ren euro­päi­schen Län­dern bekom­men alle die glei­chen kugel­si­che­ren Wes­ten zum Dienst aus­ge­hän­digt. Die­se Wes­ten sind so geschnit­ten, dass sie nur Men­schen ohne Brüs­te pas­sen. Bei Men­schen mit Brüs­ten bleibt eine lebens­ge­fähr­li­che Lücke im Bauch­be­reich bestehen oder die Wes­ten sind so unbe­quem, dass sie die Arbeit gra­vie­rend beein­träch­ti­gen (Cria­do Perez 2020, 126–7). In die­sem Fall führt eine Gleich­be­hand­lung kei­nes­wegs zu glei­chen Chan­cen für alle Polizist*innen – die glei­che Chan­ce, nicht bei der Arbeit lebens­ge­fähr­lich ver­letzt zu wer­den –, son­dern bie­tet eini­gen den beab­sich­tig­ten Schutz und bringt ande­re in Lebens­ge­fahr.

Eine Kon­se­quenz die­ser Defi­ni­ti­on von Femi­nis­mus ist, dass Men­schen aller Gen­der, auch Män­ner*, wun­der­bar Feminist*innen sein kön­nen. Denn wer will sich gegen glei­che Chan­cen für alle stel­len? Gera­de wenn Män­ner* vom Femi­nis­mus selbst pro­fi­tie­ren kön­nen. Auch sie sind an gewis­sen Stel­len benach­tei­ligt, und dem Femi­nis­mus geht es letzt­end­lich um die Gleich­stel­lung aller Men­schen. Das exzel­len­te Buch von JJ Bola Mask Off. Mas­cu­li­ni­ty Rede­fi­ned (2019, deut­sche Über­set­zung 2020) han­delt genau davon. Wie Bola erklärt, betrifft Sui­zid bei­spiels­wei­se Män­ner* häu­fi­ger als Frau­en*. Grund dafür kann eine emo­tio­na­le Ver­zweif­lung sein, die im gesell­schaft­li­chen Bild des ‚erfolg­rei­chen Man­nes‘ wur­zelt. Der Druck, einem gen­der­spe­zi­fi­schen Vor­bild nach­zu­kom­men, wird durch den Femi­nis­mus ver­ar­bei­tet und redu­ziert. Auch sol­che gen­der­über­grei­fen­den The­men wie Eltern­schutz, die Men­schen aller Gen­der zugu­te­kom­men, wer­den durch den Femi­nis­mus ans Licht gebracht und ver­ar­bei­tet.

Wenn die­se gesell­schaft­li­chen Pro­ble­me schon an eini­gen Stel­len bekämpft wer­den, und nicht nur für Frau­en*, ist der Femi­nis­mus an sich über­haupt nötig? Frau­en* sind doch viel frei­er als je zuvor, mag die Kri­tik lau­ten. Hose tra­gen etc. etc. Es stimmt zwar, dass Frau­en* in vie­len Län­dern jetzt das Wahl­recht haben (in der Schweiz seit erstaun­lich weni­gen Jah­ren – damit wir nicht ver­ges­sen, dass Frau­en* im heu­ti­gen Euro­pa kei­ne Aus­nah­me sind). Auch haben sie sich das Recht auf Berufs­ar­beit ohne Geneh­mi­gung des Ehe­man­nes erstrit­ten (in Deutsch­land seit erstaun­lich weni­gen Jah­ren). Ins­ge­samt haben Frau­en* auf jeden Fall vie­le Rech­te errun­gen, die auch Män­ner* haben. Zugleich aber lei­den sie immer noch unter erheb­li­chen Benach­tei­li­gun­gen. Dies zeigt das beein­dru­cken­de Buch von Caro­li­ne Cria­do Perez Unsicht­ba­re Frau­en (2020). Hier­in sam­melt die Autorin vie­le Stu­di­en, die kei­nen Zwei­fel zulas­sen: Frau­en* welt­weit sind immer noch sozio-öko­no­misch und gesund­heit­lich benach­tei­ligt.

Was ist Femi­nis­mus in der Archäo­lo­gie?

Vom all­ge­mei­nen Kon­zept des Femi­nis­mus keh­ren wir nun zurück zum Haupt­the­ma: Femi­nis­mus in der Archäo­lo­gie. Die Wir­kung und gleich­zei­tig die Kampf­fel­der des Femi­nis­mus im archäo­lo­gi­schen Fach kön­nen in drei Berei­che unter­glie­dert wer­den.

Neue Struk­tu­ren

Stu­di­en- und Arbeits­be­din­gun­gen wer­den lang­sam unter femi­nis­ti­schem Ein­fluss umkon­zi­piert. Frau­en* beset­zen Lei­tungs­po­si­tio­nen häu­fi­ger als zuvor (wie z.B. dem Rechen­schafts­be­richt der zen­tra­len Frau­en­be­auf­trag­ten an der Hum­boldt-Uni­ver­si­tät zu ent­neh­men ist). Auch die aktu­el­len Macht­struk­tu­ren sowie der übli­che Kar­rie­re­ver­lauf an Uni­ver­si­tä­ten wer­den sich nach mei­ner Ein­schät­zung lang­sam ändern, von streng hier­ar­chisch und line­ar zu kol­la­bo­ra­ti­ver und viel­fäl­ti­ger. Das bril­lan­te Buch von Sarah Coo­per Wie du erfolg­reich wirst, ohne die Gefüh­le von Män­nern zu ver­let­zen (2021) macht sich über gera­de die­se tra­di­tio­nel­len Macht­struk­tu­ren am Arbeits­platz lus­tig. Die­se anzu­spre­chen ist ein Schritt in die Rich­tung, sol­che schäd­li­chen Struk­tu­ren umzu­bau­en.

Auch auf Aus­gra­bun­gen wer­den die Macht­struk­tu­ren ver­än­dert, nicht nur durch das Auf­tre­ten von Grabungsleiter*innen aller Gen­der, son­dern durch fla­che­re Hier­ar­chien und einen stär­ke­ren Fokus auf ein gesun­des, kol­le­gia­les Mit­ein­an­der. Eine bewuss­te Auf­ga­ben­ver­tei­lung ist in bei­den Hin­sich­ten ent­schei­dend: Hilft die Gra­bungs­lei­tung beim Schau­feln mit, machen Men­schen aller Gen­der sowohl die Kera­mik­ana­ly­se (sonst oft den Frau­en* zuge­teilt) als auch die Spitz­ha­cken­ar­beit (sonst oft den Män­nern* zuge­teilt), läuft die Gra­bung nach femi­nis­ti­schen Prin­zi­pi­en. Auch das Ein­set­zen einer ‚Ver­trau­ens­per­son‘ auf Gra­bun­gen, wie an der Uni­ver­si­tät Wien und der Hum­boldt-Uni­ver­si­tät zu Ber­lin geplant, gehört zu einem femi­nis­ti­schen Ansatz. Die Ver­trau­ens­per­son soll ein Mit­glied des Gra­bungs­teams sein, die sich wie ein*e Mediator*in ein­setzt, wenn gen­der­spe­zi­fi­sche Kon­flik­te dro­hen – wie es all­zu häu­fig vor­kommt.

Was geforscht wird

Dass sich vie­le For­schun­gen (sowohl in der Archäo­lo­gie als auch in ande­ren Fächern) seit lan­gem auf männ­li­che Sub­jek­te kon­zen­triert, wenn auch unbe­wusst, ist durch metho­do­lo­gi­sche Stu­di­en belegt. Auf eini­ge davon wird gleich näher ein­ge­gan­gen. Stell­ver­tre­tend kann hier ein Zitat des berühm­ten Anthro­po­lo­gen Clau­de Lévi-Strauss aus dem Bericht über ein indi­gen-bra­si­lia­ni­sches Volk die­nen: „Das gan­ze Dorf reis­te am nächs­ten Tag in unge­fähr 30 Kanus ab, ließ uns allein mit den Frau­en und Kin­dern in den ver­las­se­nen Hüt­ten“. Wenn Frau­en* und Kin­der nicht als Teil des ‚gan­zen Dor­fes‘ betrach­tet wer­den, wer­den logi­scher­wei­se nur die Män­ner* doku­men­tiert und erforscht. Dass der For­scher sich selbst für eines der nicht­exis­tie­ren­den Wesen in den ‚ver­las­se­nen Hüt­ten‘ hält, ent­larvt außer­dem den uner­füll­ba­ren Wunsch des For­schers, sei­nen Ein­fluss auf sei­ne For­schung aus­zu­ra­die­ren. Obwohl 1936 geschrie­ben, ver­liert die­ses Zitat nichts an Rele­vanz für die heu­ti­ge For­schungs­land­schaft. Mar­ga­ret Con­key und Janet Spec­tor haben den andau­ern­den Andro­zen­tris­mus in der Archäo­lo­gie in ihrem bahn­bre­chen­den Arti­kel 1984 kri­ti­siert, wie auch Shel­by Brown in ihrem noch drei­ßig Jah­re spä­ter publi­zier­ten Arti­kel (2014).

Ein femi­nis­ti­scher Ansatz heißt jedoch nicht, dass Frau­en* das Haupt­for­schungs­the­ma wer­den. Denn Andro­zen­tris­mus (Män­ner­zen­trie­rung) durch Gyno­zen­tris­mus (Frau­en­zen­trie­rung) zu erset­zen, ist nicht das Ziel, so Mar­ga­ret Con­key: „to replace a patent­ly andro­cen­tric and tota­li­zing nar­ra­ti­ve with a gyn­o­cen­tric yet tota­li­zing and limi­ting nar­ra­ti­ve is to miss the point of femi­nist scru­ti­ny“ („ein offen­sicht­lich andro­zen­tri­sches und all­um­fas­sen­des Nar­ra­tiv durch ein gyno­zen­tri­sches, doch immer noch all­um­fas­sen­des, ein­schrän­ken­des Nar­ra­tiv zu erset­zen, ver­fehlt das Ziel eines femi­nis­ti­schen Ansat­zes“) (Con­key 2003, 876). Das Erset­zen von männ­li­chen Akteu­ren durch weib­li­che Akteu­re ist mitt­ler­wei­le unter dem her­ab­las­sen­den Namen der ‚Add women and stir‘-Methode bekannt, als wären Frau­en* eine ver­ges­se­ne Zutat, die ver­spä­tet hin­zu­ge­fügt wird.

Als Bei­spiel kann die Ent­ste­hung der Won­der Woman in der Comic­in­dus­trie die­nen: Hier ersetzt eine weib­li­che Haupt­fi­gur einen Mann (Super­man), ohne dass sich sonst viel an der Per­son, am Nar­ra­tiv oder der Welt (sowohl der fik­ti­ven als auch unse­rer) ändert. Als Gegen­bei­spiel dient Made­line Mil­lers Buch Cir­ce, eine Neu­kon­zep­tua­li­sie­rung der Odys­see. Hier besteht die Neue­rung nicht nur in der weib­li­chen Haupt­dar­stel­le­rin des Titels, son­dern auch im revo­lu­tio­nä­ren Umden­ken der ursprüng­li­chen patri­ar­cha­li­schen Nar­ra­ti­ve.

Genau­so wenig wie femi­nis­ti­sche Archäo­lo­gie bedeu­tet, aus­schließ­lich Frau­en* zu erfor­schen, bedeu­tet sie auch nicht, Gen­der als Haupt­the­ma zu set­zen. Dafür gibt es schon die Gen­der­ar­chäo­lo­gie, die häu­fi­ger prak­ti­ziert wird als die femi­nis­ti­sche Archäo­lo­gie und deut­lich anders ist. In der Gen­der­ar­chäo­lo­gie geht es dar­um, die Aus­wir­kung von Gen­der in einer Gesell­schaft anhand von deren mate­ri­el­len Bewei­sen zu erfor­schen. Femi­nis­ti­sche Archäo­lo­gie ist wie­der­um die Anwen­dung von femi­nis­ti­schen Prin­zi­pi­en im archäo­lo­gi­schen Fach in der Art und Wei­se zum Bei­spiel, die hier beschrie­ben wird.

Viel­mehr wer­den in der femi­nis­ti­schen Archäo­lo­gie Sub­jek­te erforscht, die jen­seits des ‚gro­ße Män­ner, gro­ße Geschichte‘-Modells lie­gen. Es wer­den nicht nur die männ­li­chen Poli­ti­ker unter die Lupe genom­men oder die Krie­ge und gro­ße his­to­ri­sche Ereig­nis­se, son­dern ande­re Men­schen und lokalere Ereig­nis­se. Es wird ver­sucht, den kom­ple­xen Auf­bau einer Gesell­schaft zu ver­ste­hen, indem nicht nur Men­schen aller Gen­der erforscht wer­den, son­dern auch aller Alter, kör­per­li­chen Kon­sti­tu­tio­nen und ande­rer Eigen­schaf­ten.

Wie geforscht wird

Das Sub­jekt der For­schung zu ändern reicht aber nicht, es müs­sen auch die For­schungs­me­tho­den nach femi­nis­ti­schem Ansatz geän­dert wer­den. Con­key (2003) betont die Wich­tig­keit der Bereit­schaft, ein eige­nes Argu­ment zu über­den­ken und zu revi­die­ren sowie ererb­te Ideen zu hin­ter­fra­gen. Selbst­kri­tik ist auch für Shel­by Brown (2014) von gro­ßer Bedeu­tung. Eine auf kri­ti­schem Dia­log basie­ren­de Metho­de ist im Jour­nal Archaeo­lo­gi­cal Dia­lo­gues nach­zu­le­sen – eine der weni­gen Publi­ka­tio­nen, die einen Dia­log auf Augen­hö­he ins Zen­trum stellt. Hier wird in einem Band ein Essay gleich mit meh­re­ren ‚Respon­se Essays‘ ver­öf­fent­licht, die auf den Anstoß des ers­ten Essays reagie­ren. Der letz­te Essay im Band wird wie­der von der glei­chen Per­son ver­fasst, die den ers­ten Essay geschrie­ben hat – sozu­sa­gen als Reak­ti­on auf die Reak­tio­nen. Es ent­steht dabei ein wah­rer mehr­stim­mi­ger Dia­log, in dem Kri­tik und Sicht­wei­sen gleich auf Augen­hö­he aus­ge­tauscht wer­den kön­nen. Ist das nicht letzt­lich der Kern gewis­sen­haf­ter For­schung? Digi­ta­le Ver­öf­fent­li­chungs­for­men ermög­li­chen eine Ver­brei­tung die­ses Kon­zep­tes. Wir wer­den nach sol­chen Kon­zep­ten Aus­schau hal­ten.

Außer­dem kön­nen Metho­den und Fra­ge­stel­lun­gen so for­mu­liert wer­den, dass sie Per­spek­ti­ven auf und für bis­her igno­rier­te oder benach­tei­lig­te Men­schen eröff­nen. Dies wird anhand des fol­gen­den Bei­spiels ver­an­schau­licht.

‚Das‘ Män­ner­bild in der Archäo­lo­gie

Ein 2007 publi­zier­ter Arti­kel von Miri­am Séné­cheau bie­tet einen Leit­fa­den, wie die Klas­si­sche Archäo­lo­gie selbst­kri­ti­scher und gene­rell femi­nis­ti­scher vor­an­ge­hen könn­te. Der Arti­kel erschien in der mei­nes Wis­sens ein­zi­gen femi­nis­ti­schen Bücher­rei­he in der Archäo­lo­gie, und zwar in der Rei­he Frau­en – For­schung – Archäo­lo­gie, die von Fem­Arc her­aus­ge­ge­ben wird. Die meis­ten der in die­ser Rei­he ver­öf­fent­lich­ten Bei­trä­ge kom­men eher aus der Ur- und Früh­ge­schich­te als der Klas­si­schen Archäo­lo­gie; auch hier liegt Letz­te­re etwas zurück.

Séné­cheau zeigt, dass die gewöhn­li­chen Rekon­struk­ti­ons­bil­der von ur- und früh­ge­schicht­li­chen Gesell­schaf­ten stark dazu ten­die­ren, erwach­se­ne Män­ner* dar­zu­stel­len. Ich wür­de noch einen Schritt wei­ter­ge­hen mit der Beob­ach­tung, die am häu­figs­ten dar­ge­stell­ten Män­ner* sind im Alter (zwi­schen 30 und 50) und Aus­se­hen (kör­per­lich makel­los) nur ein klei­ner Teil des rea­lis­ti­schen Gesell­schafts­spek­trums. Wo sind die Män­ner* unter 30 Jah­re? Wo sind die Män­ner*, die den hier als kano­nisch prä­sen­tier­ten kör­per­li­chen Auf­ga­ben nicht nach­kom­men kön­nen oder wol­len? Die Behin­de­run­gen haben, die alt sind, die jung sind? Auch die­se Män­ner* wer­den durch den unbe­dach­ten patri­ar­cha­li­schen Blick aus­ge­schlos­sen.

Hier sehen wir also, wie der Femi­nis­mus in der archäo­lo­gi­schen For­schung auch Män­nern* zugu­te­kommt. Denn durch eine femi­nis­ti­sche Metho­de wird der Blick nicht von Män­ner* auf Frau­en* gelenkt, son­dern von einem sehr ein­ge­schränk­ten, sogar aty­pi­schen Bild der Männ­lich­keit auf ande­re Men­schen gelenkt, inklu­si­ve ande­re Män­ner*, die die­sem einen Typus nicht ent­spre­chen. Es gibt letzt­lich vie­le Män­ner*, die durch die patri­ar­cha­li­sche Welt­an­schau­ung nicht ver­tre­ten wer­den. Die For­schung scheint jedoch von einem Män­ner­bild aus­zu­ge­hen, das dem Dory­pho­ros – der Sta­tue des grie­chi­schen Bild­hau­ers Poly­klet aus dem 5. Jh. v. Chr. und fort­wäh­ren­dem Mus­ter­werk der idea­len Kör­per­ma­ße eines Man­nes – ver­däch­tig ähn­lich ist. Waren die Grie­chen so über­zeu­gend in die­ser idea­li­sier­ten Vor­stel­lung, dass wir immer noch in ihrem Bann sind? Keine*r von uns ist der Dory­pho­ros.

Séné­cheau zeigt fer­ner, dass die Dar­stel­lun­gen bestimm­ter Tätig­kei­ten auch nach Geschlecht auf­ge­teilt sind. Die Män­ner* gehen auf die Jagd und hüten das Vieh, wäh­rend die Frau­en* töp­fern. Ist die­se Vor­stel­lung begrün­det oder eher eine Annah­me? Julia Koch hat auf die weit­rei­chen­de Gefahr hin­ge­wie­sen, dass Forscher*innen ihr eige­nes, durch die gegen­wär­ti­ge Kul­tur und Erfah­rung gewon­ne­nes Bild in his­to­ri­sche Gesell­schaf­ten hin­ein­pro­ji­zie­ren (2020). Dass Män­ner* ‚akti­ve­re‘ Tätig­kei­ten aus­üben, wäh­rend Frau­en* sich zuhau­se beschäf­ti­gen, ent­spricht nicht zufäl­lig dem bür­ger­li­chen Ide­al­bild des moder­nen Wes­tens. Die Jagd als pri­mär männ­li­che Tätig­keit wird jetzt jedoch hin­ter­fragt. Mög­li­cher­wei­se muss­te die Jagd in sol­chen klei­nen Gesell­schaf­ten so betrie­ben wer­den, dass alle kör­per­lich leis­tungs­fä­hi­gen Men­schen zusam­men­ar­bei­ten muss­ten, egal wel­chen Gen­ders (Haas u.a. 2020). Das Töp­fern wie­der­um ist inter­es­sant, weil die Rekon­struk­ti­on als Frau­en­auf­ga­be in der Vor­ge­schich­te nicht mit dem kano­ni­schen Bild der Klas­si­schen Archäo­lo­gie über­ein­stimmt. Aus dem anti­ken Grie­chen­land sind pri­mär Män­ner* als Töp­fer bekannt. Kann dies dar­auf zurück­zu­füh­ren sein, dass all­täg­li­che Auf­ga­ben erst zu einem ange­se­he­nen Beruf pro­fes­sio­na­li­siert wer­den, wenn sie nicht von Frau­en* zuhau­se, son­dern von Män­nern* am Arbeits­platz aus­ge­übt wer­den? Das Phä­no­men ist heu­te noch häu­fig zu sehen, wie zum Bei­spiel bei Kochen-ver­sus-Ster­ne­koch-Wer­den.

Männ­li­che und weib­li­che Rol­len sind aber durch die Evo­lu­ti­on bestimmt, oder? Nein. Oder: Das kön­nen wir zu die­sem Zeit­punkt gar nicht sagen, weil die bio­lo­gi­sche For­schung bis­her über­wie­gend patri­ar­cha­lisch geführt wor­den ist. Neue For­schun­gen in der Bio­lo­gie zei­gen, dass män­ner­do­mi­nier­te Macht­struk­tu­ren bei Affen (unter vie­len ande­ren Tier­ar­ten) zwar seit lan­gem als nor­mal betrach­tet wor­den sind (Lewis 2018). Aber frau­en­do­mi­nier­te Macht­struk­tu­ren sind viel ver­brei­te­ter als bis­her doku­men­tiert, gera­de weil sie kate­go­risch als Aus­nah­me behan­delt wur­den. Sie wur­den nicht ein­mal ein­deu­tig defi­niert. Nur wenn die­se Art von Sozi­al­struk­tur als ein bedeu­ten­der For­schungs­ge­gen­stand aner­kannt wird, wird sie rich­tig beob­ach­tet, ana­ly­siert und aus­ge­wer­tet wer­den kön­nen. Genau­so muss die Archäo­lo­gie die ererb­ten Vor­stel­lun­gen patri­ar­cha­li­scher Sozi­al­struk­tu­ren hin­ter­fra­gen, anstatt die­se unbe­wusst zu bestä­ti­gen. Die For­schun­gen zum Wikin­ger-Krie­ger von Bir­ka, der lan­ge anhand krie­ge­ri­scher Bei­ga­ben als männ­lich gedeu­tet, kürz­lich aber durch foren­si­sche Ana­ly­sen als Frau inter­pre­tiert wur­de (Pri­ce 2019), sind hier weg­wei­send.

Vor­wärts: Die Klas­si­sche Archäo­lo­gie umden­ken

Wie machen wir also in der Klas­si­schen Archäo­lo­gie wei­ter, an wel­chen Bau­stel­len müs­sen wir umbau­en? Die Klas­si­sche Archäo­lo­gie ist anti­fe­mi­nis­tisch in bestimm­ten Berei­chen, die mit der Geschich­te und den Gegen­stän­den des Faches ver­bun­den sind. Der Fokus auf Namen zum einen beinhal­tet andro­zen­tri­sche Vor­ein­ge­nom­men­hei­ten. Namen von Men­schen (über­wie­gend Män­nern*) und Orten, die in den schrift­li­chen und epi­gra­phi­schen Quel­len genannt wer­den, sind zwar von unschätz­ba­rem Wert für die Klas­si­sche Archäo­lo­gie. Den­noch steckt das Pro­blem dahin­ter, dass haupt­säch­lich Män­ner* und die Orte ihrer gro­ßen Taten auf die­se Wei­se ver­ewigt wer­den. Außer­dem wer­den die­se Namen von anti­ken männ­li­chen Schrift­stel­lern nach gewis­sen Kri­te­ri­en zur Doku­men­ta­ti­on aus­ge­wählt, noch ein beacht­li­cher Fil­ter der Infor­ma­ti­on. Die über­lie­fer­ten Namen stel­len eine Quel­le dar, die unbe­dingt aus­zu­schöp­fen ist – doch mit dem Bewusst­sein, dass sie die anti­ken andro­zen­tri­schen Inter­es­sen fort­set­zen.

In einer ähn­li­chen Rich­tung fokus­sie­ren Hand­bü­cher zur römi­schen Archäo­lo­gie oft auf die Kai­ser und neh­men die­se als struk­tu­rel­len Rah­men für alle wei­te­ren behan­del­ten The­men. Gro­ße Män­ner*, gro­ße Geschich­te. Ein femi­nis­ti­scher Ansatz wür­de den Blick nicht nur von den Kai­sern auf die Kai­se­rin­nen len­ken (‚Add women and stir‘), wo nun Frau­en* die neu­en ‚gro­ßen Män­ner*‘ der Geschich­te sind, son­dern einen ande­ren Fokus, eine ande­re Metho­de wäh­len. Con­key sieht dies als eine Gele­gen­heit, sich auf Men­schen zu kon­zen­trie­ren und den kom­ple­xe­ren Zusam­men­hän­gen zwi­schen Akteu­ren und Ereig­nis­sen nach­zu­ge­hen (2003). Das kann bei­spiels­wei­se durch einen Fokus auf klei­ne, haus­halts­ba­sier­te Dyna­mi­ken erfol­gen. Der Haus­halt ist in die­sem Sin­ne ein Geschenk an die moder­ne Klas­si­sche Archäo­lo­gie, weil er den Hori­zont in sinn­vol­le Rich­tun­gen erwei­tert. Wo gesell­schaft­li­che Grup­pen tra­di­tio­nell durch einen Mann* defi­niert wor­den sind – eine Fami­lie, ein Reich –, kön­nen jetzt ande­re Men­schen auf die Büh­ne tre­ten. Der Haus­halt kann so defi­niert wer­den, dass neue Per­spek­ti­ven auf die anti­ke Gesell­schaft geöff­net wer­den kön­nen. Sarah Levin-Richard­son hat das Bor­dell in Pom­pe­ji aus femi­nis­ti­scher Sicht als eine Art Haus­halt neu gedacht, indem sie es mit dem brei­ten Spek­trum von Men­schen, die in die­sem Gebäu­de ihren Sozi­al­kreis auf­ge­baut haben, wie­der­be­lebt (2019). Kom­ple­xe Bezie­hun­gen und Iden­ti­tä­ten wer­den nicht abge­lehnt oder pau­scha­li­siert, son­dern geschätzt.

Andro­zen­trisch ist auch der Fokus auf gewis­se Mate­ria­li­en. Öffent­li­che Gebäu­de und Por­trät­sta­tu­en wur­den in der Anti­ke haupt­säch­lich von Män­nern* bezahlt, in Auf­trag gege­ben, errich­tet, benutzt. Anhand die­ses Mate­ri­als eine Per­spek­ti­ve aus nicht-männ­li­cher Sicht zu erfor­schen ist zwei­fels­oh­ne mög­lich, aber schwie­rig. Pro­ble­ma­tisch sind in die­sem Sin­ne Hand­bü­cher der Klas­si­schen Archäo­lo­gie, die die­se Gat­tun­gen vor allen ande­ren bevor­zu­gen, wie der soge­nann­ten Klein­kunst (der Begriff weist klar auf sei­nen patri­ar­cha­li­schen Ursprung hin). Ande­re Gat­tun­gen ermög­li­chen einen Blick auf ein viel brei­te­res Spek­trum der anti­ken Gesell­schaft. Tex­ti­li­en sind ein viel­ver­spre­chen­des Mate­ri­al in die­ser Hin­sicht. Die Her­stel­lung und Ver­ar­bei­tung des Stof­fes wur­de von anti­ken Men­schen aller Gen­der und Sozi­al­schich­ten betrie­ben, von Skla­ven bis zu Kai­se­rin­nen. Hier­zu könn­ten sehr inter­es­san­te femi­nis­ti­sche, inter­sek­tio­na­le Stu­di­en gemacht wer­den. Dass die Tex­til­for­schung erst in den letz­ten 20 Jah­ren an Bedeu­tung gewon­nen hat und häu­fig von Frau­en* betrie­ben wird, ist eine unmit­tel­ba­re Fol­ge des wach­sen­den femi­nis­ti­schen Ansat­zes in der Archäo­lo­gie.

Dazu kommt noch das bekann­te Pro­blem, dass die anti­ken schrift­li­chen, bild­li­chen und archäo­lo­gi­schen Quel­len aus Eli­ten­kon­tex­ten bes­ser erhal­ten sind als die aus Nicht-Eli­ten­kon­tex­ten. Archäo­lo­gi­sches Mate­ri­al bleibt län­ger und bes­ser erhal­ten, wenn es aus teu­rem Stein besteht als aus Holz, Stoff oder ande­ren bil­li­ge­ren Mate­ria­li­en. Das Pro­blem ist inso­fern gen­der­spe­zi­fisch, da Armut öfter Frau­en* als Män­ner* betrifft. Die­sem Fakt zugrun­de lie­gen vie­le mit dem Patri­ar­chat ver­bun­de­ne Dyna­mi­ken (Krau­se 1994/5), die heu­te noch herr­schen, unter ande­rem die unbe­zahl­te Care-Arbeit, das nied­ri­ge­re Arbeits­ent­gelt für Frau­en* als für Män­ner* und das Tabu gegen berufs­tä­ti­ge Frau­en*. Das heißt, dass die erhal­te­nen archäo­lo­gi­schen Res­te auch in die­ser Hin­sicht Frau­en* weni­ger als Män­ner* reprä­sen­tie­ren (Sei­ler 2011). Nach den geschlechts­ab­hän­gi­gen Aspek­ten der Armut zu fra­gen und deren Ein­fluss auf unse­re For­schung bewusst zu machen, gehört zu einem femi­nis­ti­schen Ansatz. Dies ist dar­über hin­aus eine inter­sek­tio­na­le Fra­ge­stel­lung – pas­send zu unse­rer vier­ten Wel­le des Femi­nis­mus –, indem sozi­al­öko­no­mi­sche Fak­to­ren als Teil des Gesamt­bilds mit­ein­be­zo­gen wer­den.

Selbst wenn die­se Pro­blem­fel­der schwie­rig zu kor­ri­gie­ren sind – ich selbst bin erst am Anfang des nöti­gen Umden­kens –, kön­nen wir immer­hin eines sofort ver­bes­sern: Wir kön­nen ab jetzt bewuss­ter mit den Pro­ble­men umge­hen. Vor allem ist es wich­tig, die­se in der Leh­re anzu­spre­chen. Die Nach­wuchs­ge­ne­ra­ti­on denkt über Gen­der, Macht­be­zie­hun­gen und Sozi­al­ge­rech­tig­keit schon viel inten­si­ver nach als wir älte­ren Men­schen. Stu­die­ren­de wer­den sich femi­nis­ti­sche Fra­gen zum archäo­lo­gi­schen Mate­ri­al stel­len, ob wir sie expli­zit anspre­chen oder nicht. Respekt und Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein erfor­dern es, trans­pa­rent mit ihnen über die­se gegen­wär­tig höchst rele­van­ten The­men zu reden. Und wenn das unse­re For­schung, sogar unse­re eige­ne Gesell­schaft femi­nis­tisch beein­flusst, umso bes­ser.

Biblio­gra­phie

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Brown, S. (2014). Femi­nist Rese­arch in Archaeo­lo­gy: What Does It Mean? Why Is It Taking So Long? Femi­nist Theo­ry and the Clas­sics. N. S. Rabi­no­witz und A. Rich­lin. New York, Rout­ledge: 238–271.

Con­key, M. (2003). Has Femi­nism Chan­ged Archaeo­lo­gy? Signs 28(3): 867–880.

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Koch, J. (2020). Bil­dungs­bür­ger haben ihre Vor­stel­lun­gen vom Fami­li­en­le­ben idea­li­siert und in die Vor­ge­schich­te hin­ein­pro­ji­ziert. Beglei­ten­des Inter­view zur ZDF-Doku­men­ta­ti­on Mäch­ti­ge Män­ner – Ohn­mäch­ti­ge Frau­en? Inter­viewe­rin: B. Tan­ner.

Krau­se, J.-U. (1994/5). Wit­wen und Wai­sen im Römi­schen Reich, Habi­li­ta­ti­ons­schrift, Stutt­gart, Stei­ner Ver­lag.

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Séné­cheau, M. (2007). Moti­ve mit Tra­di­ti­on. Lebens­bil­der und Geschlech­ter­rol­len in gegen­wär­ti­gen Schul­bü­chern. Sci­ence oder Fic­tion? Geschlech­ter­rol­len in archäo­lo­gi­schen Lebens­bil­dern. J.E. Fries, U. Ram­bu­scheck und G. Schul­te-Dorn­berg. Müns­ter, Wax­mann: 123–162.

Kul­tur­wis­sen­schaf­ten aus nicht-binä­rer Per­spek­ti­ve:

Blog der Socie­ty of Clas­si­cal Stu­dies (Link). Ins­be­son­de­re die Rei­he ‚In Dia­lo­gue: Trans Stu­dies and Clas­sics‘.

Wis­sen­schaft von Dr. Kit Heyam (Link). Per­sön­li­che Emp­feh­lung: Vor­trag ‚Invi­si­ble women: unco­ve­ring gen­de­red histo­ry in the V&A’s Ear­ly Modern coll­ec­tions‘ im Vic­to­ria and Albert Muse­um (Link).

Blog Essay ‚Que­er Clas­sics‘ von Han­nah Abi­ga­il Clar­ke auf Eido­lon (Link).

Sweet­Bit­ter, ‚An inves­ti­ga­ti­ve histo­ry pod­cast with a focus on que­er women’s histo­ry’ (Link).

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