Nachruf: Prof. Dr. Erika Simon

Autorin: Susan­ne Moraw, Datum: 14.05.2019 

 

 

Am 15. Febru­ar die­ses Jah­res ver­starb im hohen Alter von 91 Jah­ren die Würz­bur­ger Klas­si­sche Archäo­lo­gin Prof. em. Dr. Dr. h. c. mult. Eri­ka Simon. Eri­ka Simon war die ers­te Frau, die in Deutsch­land einen Lehr­stuhl für Klas­si­sche Archäo­lo­gie erhielt. Nach ihrer 1957 erfolg­ten Habi­li­ta­ti­on an der Uni­ver­si­tät Mainz lehr­te sie zunächst ab 1958 als außer­plan­mä­ßi­ge Pro­fes­so­rin an der Uni­ver­si­tät Hei­del­berg, bevor sie 1964 schließ­lich an die Uni­ver­si­tät Würz­burg beru­fen wur­de. Der Uni­ver­si­tät Würz­burg und dem dor­ti­gen Mar­tin von Wag­ner Muse­um blieb Eri­ka Simon auch nach ihrer Eme­ri­tie­rung 1994 eng ver­bun­den.

Eri­ka Simon war eine bedeu­ten­de Archäo­lo­gin mit zahl­rei­chen Publi­ka­tio­nen zur Kunst der Grie­chen, Etrus­ker und Römer. Ihre Göt­ter der Grie­chen (Mün­chen 1969, mit diver­sen Neu­auf­la­gen) war die ers­te archäo­lo­gi­sche Mono­gra­phie, die mir zu Beginn mei­nes eige­nen Stu­di­ums geschenkt wur­de. Simon war maß­geb­lich betei­ligt an der Her­aus­ga­be des wich­ti­gen Lexi­con Ico­no­gra­phi­cum Mytho­lo­giae Clas­si­cae (kurz LIMC) und gab noch 2006 einen Sam­mel­band The Reli­gi­on of the Etru­scans (mit)heraus, in dem sie die For­schun­gen der deut­schen und ita­lie­ni­schen Etrus­ko­lo­gie einem anglo­pho­nen Publi­kum bekannt mach­te. Ihre Ver­diens­te um die Wis­sen­schaft wur­den unter ande­rem mit dem Bun­des­ver­dienst­kreuz und dem Baye­ri­schen Ver­dienst­or­den geehrt.

Durch ihre jahr­zehn­te­lan­ge Son­der­stel­lung als ein­zi­ge west­deut­sche Ordi­na­ria für Klas­si­sche Archäo­lo­gie hat­te Eri­ka Simon eine Vor­bild­funk­ti­on für weib­li­che Stu­die­ren­de. Sie war die Aus­nah­me von der Regel, die bewies, dass es rein theo­re­tisch auch in einem für Frau­en wenig freund­li­chen, män­ner­do­mi­nier­ten Umfeld mög­lich ist, wis­sen­schaft­li­che Kar­rie­re zu machen. In die­ser Rol­le wur­de sie 2001 zur zehn­jäh­ri­gen Jubi­lä­ums­ta­gung von Fem­Arc zu Göt­tin­nen, Grä­be­rin­nen und gelehr­te Frau­en nach Ber­lin ein­ge­la­den. Das Tagungs­the­ma hät­te für die Ein­ge­la­de­ne kaum bes­ser gewählt gewe­sen sein kön­nen.

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